Festungsblog

Über die Veröffentlichung von Standortdaten von modernen Denkmälern

Dass sich die Veröffentlichung von Standorten von (gesetzlich geschützten) Denkmälern manchmal negativ auf den Erhaltungszustand auswirkt, ist kein neues Problem. Raubgrabungen und Vandalismus haben von jeher Grabhügel und als "alter Schrott" empfundene Bauwerke zugesetzt.
Jetzt geht es um eine neuzeitliche Form von "Grabhügeln": Um ehemalige Bunkeranlagen aus der historisch "belasteten" Periode 1933-1945. Die finden sich in der Bundesrepublik u.A. als ehemalige Befestigungsanlagen entlang der westlichen Grenze zwischen Kleve und Basel, also von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz, das Saarland bis nach Baden-Württemberg. Es handelt sich um mehrere Teilsysteme, jedes mit seinem eigenen historischen und konzeptionellen Hintergrund und Bauzeit, wovon einige seinerzeit um 1937 noch unter dem Begriff "Westbefestigungen" geplant und gebaut wurden.

Das Integrierte Rheinprogramm und die Bunker des Westwalls

Mit dem Integrierten Rheinprogramm, kurz IRP, werden in Baden-Württemberg Hochwasserschutzmaßnahmen mit überregionaler Bedeutung realisiert.
Deshalb werden seit 2010 im Landkreis Efringen-Kirchen Wasserrückhaltebecken im Steilufer des Rheins ausgebaggert und somit auch Kies gewonnen. Das verändert die Landschaft und hat auch Folgen für den Denkmalschutz: Zahlreiche offene Bunkerruinen und einst beseitigte Bunkerruinen werden dafür abgebrochen. Jedoch nicht ohne eine ausführliche Freilegung und Dokumentation, die damit auch zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn führt.
Zum Beispiel die Uferkasematten nach dem Regelbau 24: Bei Märkt gibt es ein erhaltenes Exemplar, jedoch keine offene Ruinen, weil diese alle zu nah am Ufer lagen und schon in den Fünfziger Jahren zur Wiederherstellung des Leinpfades "zurück gebaut" wurden.

VEWA Recherche: Mit Calvin Landau in der Südpfalz

Mit Calvin Landau in der Südpfalz

Calvin Landau Jr. hat sich noch einmal auf den Weg gemacht. Von Palm Beach in Florida zuerst ins Elsass und dann in die Südpalz. Sein letzter Besuch war vor einem Menschenleben, er ist 73 Jahre her. Cal Landau ist heute 94 Jahre alt und war als junger Soldat im Alter von 22 Jahren mit der 103. Infantriedivision (ID) 1944 und 1945 bei den Kämpfen im Elsass und am Westwall in der Südpfalz, in Bobenthal und Reisdorf dabei. Cal und seine drei Söhne waren vor ihrem Besuch beim VEWA e.V. in Scherwiller zum Veterans Day. Am 15.11.2017 trafen sie sich mit einigen Mitgliedern in Neustadt um sich auf die Spuren von Cal Landau in der Südpfalz zu begeben.

Vom Festen Platz zur linearen Befestigung - Denkmalwert der Armierungsstellung Germersheim

Karte der Armierungsstellung Germersheim

1914, zu Beginn des ersten Weltkrieges, wurde zur Verstärkung der Festung Germersheim eine Armierungsstellung geplant und gebaut. Dieser Armierungsgürtel zog sich von Mechtersheim bis Hördt in einem Halbkreis um Germersheim und Bestand aus Infanteriestützpunkten, Artilleriestellungen, Munitionsräumen und Infanterieräumen.

Wenn Bundesländer ihre Bunker übernehmen würden

Vor fast zehn Jahren übernahm Rheinland-Pfalz per Staatsvertrag die Westwallbunker vom Bund.
Kaum bekannt ist: Das Saarland hat das in kleinerem Umfang für die Liegenschaften in der Hand von SaarForst auch schon zuvor um 1975 ohne viel Aufhebens gemacht.
Jedoch in NRW, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern sind viele (in den Jahren 1934-1945 für militärische Zwecke gebaute) Bunker des "Westwalls" bzw. der "Westbefestigungen" weiterhin Eigentum des Bundes.


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