Festungsblog

Luftschutz in Karlsruhe

Wie sehen die Spuren in Karlsruhe typischerweise aus?

Text & Bilder (wenn nicht anders erwähnt): Patrice Wijnands - VEWA e.V.

Luftschutzkeller

 

Senkrechte oder schräg angebrachte Luftschutzpfeile

Die Pfeile deuten auf ein oder mehrere Kellerfenster, wo sich dahinter ein Schutzraum als "Luftschutzkeller" befand. Die Interprätation is keineswegs aktenkundig fest gesichert, und basiert auf Lacker 2005 (siehe Quelle [1]), auf die Überlieferung eines "Erlasses" des 15. März 1944 [4,5] und eigenen Überlegungen: Nach einem Luftangriff wären diese Pfeile für Feuerwehr und Rettungsmannschaften hilfreich um schneller die Keller zu finden, worin möglicherweise noch Schutzsuchende unter zerstörten Gebäuden eingeschlossen sind. In der Regel sind die Pfeile um die 50 cm lang, können aber auch auf 10 cm reduziert sein, und kennzeichnen Keller und Notausgänge.

Handelt es sich um Miets- oder Privathäuser, waren diese Schutzräume für die Hausbewohner gedacht und nicht unbedingt öffentlich. Handelt es sich um öffentliche Gebäude, waren diese Schutzräume für die Bedienstete, Besucher oder - im Falle von Schulen - für Schüler und Lehrpersonal gedacht. Dann wird es bestimmt zusätzliche, große, auffälige Schilder und Pfeile gegeben haben, damit Schutzsuchende den Weg zum Eingang schnell finden. Diese Schilder und Pfeile wurden wahrscheinlich nach dem Krieg wieder abgebaut und entfernt. An Kellern und Notausgängen blieben jedoch die kleineren Markierungen oft erhalten.

Zivilschutz in Karlsruhe

Zivilschutzanlagen des Kalten Krieges

Text & Bilder (wenn nicht anders erwähnt): Patrice Wijnands - VEWA e.V.

Die Dichte an Zivilschutzanlagen in Karlsruhe ist bemerkenswert hoch: Fast alle Stadtteile weisen eine oder mehrere in Form von "Mehrzweckanlagen" in Tiefgaragen auf. Es gibt sowohl sehr große Exemplare in öffentlichen Tiefgaragen, als auch kleinere in privaten Tiefgaragen. Die meisten wurden in den Achtzigerjahren gebaut in einer Schutzklasse, die gegen Fallout, Strahlung, Hitze und Druckwellen schützt, jedoch nicht mehr gegen eine Nuklearexplosion in direkter Nähe.


Erkennen kann man solche Tiefgaragen an ihren typischen Elementen: Strahlenschutztore, Schleusen, Lüftungsrohre und Überdruckventile, Starkstromsteckdosen und Schildchen für z.B. "Notküche", "Toiletten", "Lüfter", "Aggregat". An der Oberfläche findet man die trümmersicher angelegten Eingänge mit dicken Wänden und Geländern, die für die Tiefgarage als Ausgang oder Notausgang verwendet werden.

Bedienelemente einer Schleuse mit Kontrollfenster aus Panzerglas. ZivilschutzanlageBilder: Nicole Duval
Strahlenschutztor in der Einfahrt zu einer Tiefgarage. Zivilschutzanlage
Anschlüsse und Bedienelemente mit entsprechenden Schildchen. Zivilschutzanlage
  Zivilschutzanlage
  Zivilschutzanlage
Lüftungsrohre mit Überdruckventilen. Zivilschutzanlage
Strahlenschutztor an einem Belüftungsschacht der Tiefgarage. Zivilschutzanlage

Quellen

1) Kartierungen 2003-2019 durch Nicole Duval, Marko Königer, Patrice Wijnands u.a.

Karlsruhe: Übersichtskarte und Karten je Stadtteil

Wo kann ich in Karlsruhe Spuren finden?

Text & Bilder (wenn nicht anders erwähnt): Patrice Wijnands - VEWA e.V.

Karte Karlsruhe LS-ZS

Übersichtskarte und Karten je Stadtteil mit Standorten von Gebäuden mit Luftschutzmarkierungen (grün), von Hochbunkern, Tiefbunkern und Zivilschutzanlagen (alle in rot) in Karlsruhe.

Kartierung der ZS-Objekte: https://www.geschichtsspuren.de/datenbanken/bunker-datenbank.html © Michael Grube
Kartierung der LS-Objekte: © Marko Köninger & Patrice Wijnands 2005-2016 | Kartenzusammenstellung: © Patrice Wijnands 2017
Kartenhintergrund: © OpenStreetMap contributors

www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe__LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Beiertheim_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Dammerstock_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Daxlanden_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Durlach_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Groetzingen_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Gruenwinkel_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Innenstadt_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Knielingen_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Nordweststadt_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Oststadt_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Suedstadt_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Suedweststadt_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Uebersicht_LS.pdf
www.vewa-ev.de/Dokumente/Wijnands/Karten/Karlsruhe_Weststadt_LS.pdf

Eine neue Karte für den Westwall

Keine Veröffentlichung über den Westwall kommt an eine Karte vorbei, die alle Befestigungszonen in ihrer wahren Ausdehunung zeigt, jedoch stammen frei verfügbare Karten entweder aus Propagandaquellen und wollen vor Allem eins: Beeindrucken und einschüchtern. Oder die Karten sind (ungewollt) missverständlich, unklar und fehlerhaft.

Damit möchte ich aufräumen und frei verfügbare Karten veröffentlichen, die unter einer offenen Namensnennung-Lizenz stehen: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

Ich werde die Karten noch weiter entwickeln und verändern, aber wer sie in der ursprünglichen Auflösung haben und verwenden will, findet sie hinter dem jeweils beigefügten Link.

Wer eine gesonderte Karte braucht mit anderen Inhalten kann sich gerne an mich wenden: patrice.wijnands [at] vewa-ev.de

Auf dieser Seite werden Karten als Polygonmodelle angeboten, die sich für Darstellungen des gesamten Westwalls eignen. Alternative Darstellungen, die auf Teile daraus einzoomen, finden sich als Flächenmodell unter https://www.vewa-ev.de/atlas/.

Patrice Wijnands - VEWA e.V.

CAD für die Denkmalpflege: AutoCAD, QCAD oder GstarCAD

Jetzt arbeite ich doch seit über zwei Jahrzehnten mit CAD-Systemen: Mit Microstation und AutoCAD machte ich in den 90-ger Jahren meine erste Schritte um die Untersuchungen und Vermessungen an Relikten des Zweiten Weltkrieges in der Bundesrepublik, in den Niederlanden und Belgien zu dokumentieren. Konnte ich mich mit den damaligen Konzepten von Microstation nie so anfreunden, aber mit den Konzepten hinter AutoCAD und seinen späteren Derivaten legte ich alsbald umfangreiche Bibliotheken aus Regelbauten und Bunkerruinen an. Das Ergebnis wurde so überzeugend, dass die Denkmalschutzbehörden in Baden-Württemberg und im Saarland seitdem die Zeichnungen für ihre Unterschutzstellungen und Denkmalbestände zu den "Westbefestigungen" verwenden.
Ab 2014 musste ich unter Win10 umsteigen auf DraftSight, das wohl aus marktstrategischen Gründen auch in einer kostenlosen Variante gegen Registrierung angeboten wurde. Dafür musste man eine etwas eingeschränkte Funktionalität und etliche Bugs hinnehmen, die über die Jahre nie behoben wurden, obwohl ich die Absturzreports durchaus hinterher schickte. Diese Variante wurde mit 2020 eingestellt.


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