Festungsblog

VEWA Recherche: Mit Calvin Landau in der Südpfalz

Mit Calvin Landau in der Südpfalz

Calvin Landau Jr. hat sich noch einmal auf den Weg gemacht. Von Palm Beach in Florida zuerst ins Elsass und dann in die Südpalz. Sein letzter Besuch war vor einem Menschenleben, er ist 73 Jahre her. Cal Landau ist heute 94 Jahre alt und war als junger Soldat im Alter von 22 Jahren mit der 103. Infantriedivision (ID) 1944 und 1945 bei den Kämpfen im Elsass und am Westwall in der Südpfalz, in Bobenthal und Reisdorf dabei. Cal und seine drei Söhne waren vor ihrem Besuch beim VEWA e.V. in Scherwiller zum Veterans Day. Am 15.11.2017 trafen sie sich mit einigen Mitgliedern in Neustadt um sich auf die Spuren von Cal Landau in der Südpfalz zu begeben.

Vom Festen Platz zur linearen Befestigung - Denkmalwert der Armierungsstellung Germersheim

Karte der Armierungsstellung Germersheim

1914, zu Beginn des ersten Weltkrieges, wurde zur Verstärkung der Festung Germersheim eine Armierungsstellung geplant und gebaut. Dieser Armierungsgürtel zog sich von Mechtersheim bis Hördt in einem Halbkreis um Germersheim und Bestand aus Infanteriestützpunkten, Artilleriestellungen, Munitionsräumen und Infanterieräumen.

Wenn Bundesländer ihre Bunker übernehmen würden

Vor fast zehn Jahren übernahm Rheinland-Pfalz per Staatsvertrag die Westwallbunker vom Bund.
Kaum bekannt ist: Das Saarland hat das in kleinerem Umfang für die Liegenschaften in der Hand von SaarForst auch schon zuvor um 1975 ohne viel Aufhebens gemacht.
Jedoch in NRW, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern sind viele (in den Jahren 1934-1945 für militärische Zwecke gebaute) Bunker des "Westwalls" bzw. der "Westbefestigungen" weiterhin Eigentum des Bundes.

Mountainbike-Strecken durch Laufgräben

Per Mountainbike einen Trail herab zu fahren klingt wie eine schöne Freizeitbeschäftigung. In der VEWA vertreten wir gerne den Standpunkt, dass jedem sein Hobby gegönnt sei.
Jedoch fällt uns während Kartierungen in der Pfalz und im Saarland verstärkt auf, dass ehemalige Laufgräben als Trails genutzt werden. Das sehen wir kritisch, weil dafür auch gegraben und aufgeschüttet wird, danach durch Reifen und ohne das schützende Laub unter Einwirkung von Regen und Wind verstärkt Erosion auftritt und so das Aussehen der Laufgräben verändert wird.

Wenn man dann noch die lokale Kriegsgeschichte dagegen hält, und in diesen Laufgräben 1944/45 Kämpfe stattfanden, wobei deutsche und US-Soldaten ums Leben gekommen sind, und ihre Leichen erst Monate später von Anwohnern geborgen wurden, dann steht das in einem scharfen Kontrast zu einer sportlichen Nutzung.

Luftschutz und Zivilschutz

Auf Spurensuche in der Innenstadt

Text & Bilder: Patrice Wijnands - VEWA e.V.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges liegt 2020 75 Jahre hinter uns, jedoch die damaligen "Phänomene" sind gar nicht nur "von damals": Rassismus, Rechtsextremismus, nationaler Egoismus, Militarismus, Krieg und Zerstörung sind auch heute gar nicht so weit weg.
Die in vielen Städten ganz alltäglichen Luftschutzmarkierungen wie hier im Bild sollen uns daran erinnern, was passiert wenn man diese Phänomene für "Lösungen" hält und auf Diktatur anstelle von Demokratie setzt. Sie erinnern damit an die Zeit der NS-Diktatur, die nicht nur in Nürnberg oder Berlin noch heute sichtbare Spuren hinterlassen hat, sondern überall in der Bundesrepublik (und auch darüber hinaus), wenn man es nur sehen will. Der Zweite Weltkrieg war wortwörtlich auch vor deiner Haustür!
Diese Spuren helfen uns allen - ganz im Sinne einer demokratischen-rechtstaatlichen Gesellschaft - diese Jahre bleibend kritisch zu hinterfragen und ihre Zusammenhänge bis in die heutige Zeit zu verstehen.
Deshalb ist es wichtig, dass diese Relikte des "Luftschutzes" im Stadtbild vieler Orte der Bundesrepublik erhalten und ein täglicher "Stein des Anstoßens" bleiben.

Ort der Aufnahme: Karlsruhe, Georg-Friedrich-Str 23.


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