Ein Wort zur persönlichen Sicherheit beim Begang von Bunkern des Westwalls

[Vorläufiger Entwurf]

Der Besuch von gesprengten Bunkern besondern in abgelegen Gegenden kann Gefahren mit sich mitbringen. Deshalb hier meine Tipps:

- Mehrfache, geeignete Lichtquellen mitnehmen. Heute sind USB-aufladbare LEDs allgegenwärtig, billig und zuverlässig. Vermeidet die "Taschenlampe" des Handys, weil dessen Akku braucht ihr für andere wichtige Sicherheitsmaßnahmen.

- Helm: Herausstehende Armierungseisen sind hart und spitz. Sie verursachen besonders Kopfverletzungen, von Schrammen bis Gehirnerschütterung ist alles dabei, was man mitten im Wald nicht braucht. Sogar kleine "Pikser" auf dem Kopf können eine beeindruckende Blutung hervorrufen. Geschlossene Helme (keine Fahrradhelme) bieten hier Schutz. Natürlich sind Helme auch sperrig, die klassischen Bauhelme erst recht. Ich nutze gerne einen leichten Skaterhelm, den ich mir an den Gurt hängen kann und der sich schon sehr bewährt hat, aber es gibt auch andere gute Lösungen.

- Schächte oder Untergeschosse sind in Westwallbunkern eher die Ausnahme, jedoch in der Maginotlinie oder in Forts musst du mit nicht abgedeckten Schächten über Zisternen und Untergeschossen rechnen. Dennoch, gerade in gesprengten Bunkern kann die Bodenplatte gebrochen sein und in den Brombeeren plötzlich aufhören. Es gibt auch große Öffnungen in Bodenplatten, vorgesehen für den Anschluss an überdeckte Laufgräben oder Eisenbetongänge, die nicht realisiert wurden. Auch die kleinen 20 x 20 cm großen "Schöpfschächte" im Boden können zu Verletzungen führen, wenn man in die hinein tritt.
Steht Wasser auf dem Boden, fallen solche Öffnungen weniger auf.

- Übererdete Bunker können einspülen und mitunter führen metertiefe Spalten an scharfe Armierungseisen vorbei. Auch auf einem vermeintlich "gesicherten Bunkerhügel" gilt: Immer aufpassen, wo man hintritt, erst recht, wenn Unterholz und Brombeeren die Sicht versperren.

- Möglichst nicht alleine unterwegs sein. Spreche dich mit Freunden ab, die dich begleiten.

- Wenn doch alleine, dann sage jemandem, wohin du gehst.

- Nimm unbedingt ein voll geladenes Handy mit.

- Nutze eine WhatsApp-Gruppe mit Freunden, worin du ab und zu sagst, wo du bist: "Bienwald, Bunker 401".

- Nutze die Standortübermittlung in deinem Google-Konto oder in WhatsApp, um jemandem oder bestimmten Freunden ggf. für beschränkte Zeitfenster deinen Standort zu zeigen.
Sorge zumindest mit Hinblick auf Angehörige und Freunde dafür, dass es nicht drei Monate dauern muss, bis du zufällig gefunden wirst...

- Neben was zu essen, ist genug zu trinken wichtig: Im Sommer vor allem einfach genug Wasser mitnehmen, im Winter kann warmes (nicht heißes) Wasser oder Tee in Thermoskannen aus Edelstahl auch hilfreich sein, damit man genug trinkt.

- Geeignete Wanderschuhe oder Stiefel tragen, keine Sandalen, Flipflops oder Sneaker.

- Gegen Dornen von Brombeeren und Akazien kann die Mitnahme einer Gartenschere helfen.

- Für kleinere Verletzungen durch Äste oder Dornen sind Pflaster nie verkehrt.

- Wer die Erfahrung mit ermüdeten Knöchelbändern mal gemacht hat, hat einen elastischen Verband in der Tasche, der einem auch hilft, wer sich den Fuss verstaucht hat.

- Steck dir einen Schnellverband ein, und auch wenn nur aus einem abgelaufenen KFZ-Erste-Hilfe-Kasten. Auch außerhalb des Waldes nie ein Fehler.

 

Klingt das alles übertrieben? Ich hoffe und wünsche, dass niemand das ernsthaft braucht, aber falls doch, ist man zumindest vorbereitet gewesen. 

Patrice WIjnands - VEWA e.V.

 

 


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