Festungsblog

Eine neue Karte für den Westwall

Keine Veröffentlichung über den Westwall kommt an eine Karte vorbei, die alle Befestigungszonen in ihrer wahren Ausdehunung zeigt, jedoch stammen frei verfügbare Karten entweder aus Propagandaquellen und wollen vor Allem eins: Beeindrucken und einschüchtern. Oder die Karten sind (ungewollt) missverständlich, unklar und fehlerhaft.

Damit möchte ich aufräumen und frei verfügbare Karten veröffentlichen, die unter einer offenen Namensnennung-Lizenz stehen: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

Ich werde die Karten noch weiter entwickeln und verändern, aber wer sie in der ursprünglichen Auflösung haben und verwenden will, findet sie hinter dem jeweils beigefügten Link.

Wer eine gesonderte Karte braucht mit anderen Inhalten kann sich gerne an mich wenden: patrice.wijnands [at] vewa-ev.de

Auf dieser Seite werden Karten als Polygonmodelle angeboten, die sich für Darstellungen des gesamten Westwalls eignen. Alternative Darstellungen, die auf Teile daraus einzoomen, finden sich als Flächenmodell unter https://www.vewa-ev.de/atlas/.

Patrice Wijnands - VEWA e.V.

CAD für die Denkmalpflege: AutoCAD, QCAD oder GstarCAD

Jetzt arbeite ich doch seit über zwei Jahrzehnten mit CAD-Systemen: Mit Microstation und AutoCAD machte ich in den 90-ger Jahren meine erste Schritte um die Untersuchungen und Vermessungen an Relikten des Zweiten Weltkrieges in der Bundesrepublik, in den Niederlanden und Belgien zu dokumentieren. Konnte ich mich mit den damaligen Konzepten von Microstation nie so anfreunden, aber mit den Konzepten hinter AutoCAD und seinen späteren Derivaten legte ich alsbald umfangreiche Bibliotheken aus Regelbauten und Bunkerruinen an. Das Ergebnis wurde so überzeugend, dass die Denkmalschutzbehörden in Baden-Württemberg und im Saarland seitdem die Zeichnungen für ihre Unterschutzstellungen und Denkmalbestände zu den "Westbefestigungen" verwenden.
Ab 2014 musste ich unter Win10 umsteigen auf DraftSight, das wohl aus marktstrategischen Gründen auch in einer kostenlosen Variante gegen Registrierung angeboten wurde. Dafür musste man eine etwas eingeschränkte Funktionalität und etliche Bugs hinnehmen, die über die Jahre nie behoben wurden, obwohl ich die Absturzreports durchaus hinterher schickte. Diese Variante wurde mit 2020 eingestellt.

Hohlgangssysteme und Minierte Anlagen in 3D tachymetrisch vermessen und im CAD visualisieren

Die Abschnitte, die 1937 im "Festungskonzept" geplant wurden, hätten bis 1952 in ihrem fertiggestellten Ausbauzustand A- und B-Werke aufgewiesen, angeschlossen an Abzweigen von einem durchgehenden Verkehrshohlgang. Dieses komplette Konzept wurde von Hitler 1938 mit dem Limesbauprogramm als zu zeitaufwändig verworfen, den Lebensraum erobern mit allen rassistischen Konsequenzen wollte er gleich mit der Sudetenkrise anfangen. (Siehe hierzu auch: Warum ist der Erhalt von einzelnen Bunkern und Ruinen so wichtig? )

Stellungen_Konzepte_Planung_1937

Bunkermuseen, Gedenkstätten und Wanderwege in den Westbefestigungen/am Westwall

 

Wanderwege Karte

Eine solche Übersichtskarte war schon seit Jahren überfällig, aber erst 2020 während der Corona-Krise, unter dem Eindruck von Reise- und Kontaktbeschränkungen, war es an der Zeit mit einer Übersichtskarte zu Bunkermuseen, Gedenkstätten und Wanderwegen, die den Westwall bzw. die Westbefestigungen thematisieren, Möglichkeiten aufzuzeigen, zu wie man auch im eigenen Land Ausflüge und Reisen unternehmen kann.

Medienkompetenz im Umgang mit Standortdaten

Genau das möchte ich helfen entwickeln: Medienkompetenz. Nicht nach einem gelungenen Spaziergang durch den Pfälzer Wald aus lauter Begeisterung eine ganze Forumsseite befüllen mit zig Bildern und Ortsnamen von gesprengten Bunkern. Nicht gleich das Foto vom Bunker am Ortsrand bei Flicker, Picasa oder wie die alle heißen "getaged" ins Netz stellen. Hängt nicht an einem alten Forumsthread deinen ersten Beitrag dran, dass Du gestern auch dort warst und dass man übrigens jetzt über ein neues Loch im Zaun auf der Rückseite hineinkommt. Bedenke, dass Du mit dem Internet weit mehr Menschen erreichen kannst, als Du Dir vorstellst. Bedenke, dass Dein gelungener Geocache einen Besucherstrom auslösen kann, der Anwohner verunsichert, Förster verärgert, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Arbeit beschert, Tiere verscheucht und Pflanzen zertrampelt. Wenn schon die Besucher allein keine Schäden anrichten, dann kann das die Reaktion auf die Besucher schon.
Ich will hier jedoch nicht falsch verstanden werden: Ich fordere keinesfalls ein Verbot auf Veröffentlichungen zum Thema Westwallbunker, wir leben in einer Demokratie und es gilt nach wie vor die Meinungsfreiheit. Ich will nur aufzeigen, dass ein verschlossener Luftschutzbunker in der Stadt ganz andere Rahmenbedingungen für Veröffentlichungen bietet als die Ruine eines Bunkers im Wald oder am Rand einer Ortschaft. Deshalb: Veröffentliche bitte mit Vernunft. Wer öffentliche Medien zur Verbreitung von Wissen nutzen will, sollte verstehen, wie diese Medien funktionieren.

Patrice Wijnands - VEWA e.V.

Plünderung


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