Die Korkerwaldstellung

 

Westbefestigungen-Westwall Korkerwaldstellung

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Die "Korkerwaldstellung" ist ein einzigartiges Phänomen im System der "Westbefestigungen". Sie entstand 1937/38 als ein Provisorium für einen Abschnitt der Oberrheinstellung gegenüber Strasbourg, der für "Festungsausbau" vorgesehen war. Damit war das widerstandfähigste Konzept der Landesverteidigung des Deutschen Reiches gemeint, das wegen des zu hohen Grundwasserstandes und der Nähe zur Stadt Kehl in der Realität nicht verwirklicht werden konnte. Damit entstand ausgerechnet vor dem Eisenbahnknotenpunkt Offenburg mit seinen wichtigen Eisenbahnstrecken nach Freiburg, Karlsruhe und durch das Kinzigtal in den Schwarzwald eine Schwachstelle, welche im Herbst 1937 geschlossen werden sollte.

Bis dahin war die Entwicklung der "Westbefestigungen" und der damit einhergehenden Trassierung der Befestigungslinie ein jahrelang andauernder Prozess gewesen. Nun entstand als Provisorium eine einzigartige Mischform aus dem ?Stellungskonzept" und dem ?Sperrkonzept". Hauptsächlich an Waldrändern von Holzhausen bis Schutterzell wurden 78 Bauwerke in den schwächeren Widerstandsklassen nach dem Sperrkonzept positioniert, aber dennoch mit der linearen Dichte und Länge des Stellungskonzeptes. Der hohe Grundwasserstand wurde zum Vorteil gegen gepanzerte Fahrzeuge ausgenutzt, indem Gelände durch künstliche Anstauungen zur Versumpfung vorbereitet wurden und man kurze "Nasse Panzergräben" aushob. Die Ortschaften Kork, Hohnhurst und Höfen wurden zur Einsparung von Panzergräben etwas zynisch in diesen Sperren integriert. Obwohl auch die Korkerwaldstellung nach dem Zweiten Weltkrieg planmäßig gesprengt worden ist, blieben außerhalb der Ortschaften vor allem im Norden und in der Mitte der Korkerwaldstellung zahlreiche Ruinen erhalten. Bautypologisch sind diese Bunker mit den linksrheinischen, dickwandigeren Bunkeranlagen im Bienwald und im Pfälzer Wald vergleichbar. Die räumliche Nähe zur Oberrheinstellung hat im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung zu einer Vermischung der militärgeschichtlichen Zusammenhänge geführt, dadurch werden die Anlagen der Oberrheinstellung und der Korkerwaldstellung beide gemeinhin als "Westwall" angesehen.


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