Monitoring: Metadaten

Der VEWA e.V. führt mit Mitgliedern und Externen ein Monitoring von vor allem Bunkern und Bunkerruinen des "Westwalls", aber auch von anderen Elementen der Denkmallandschaften in den vier südwestlichen Bundesländern durch. Auf dieser Weise wird der Kartierungsbestand nicht nur erweitert und gepflegt, sondern auch mit Hinblick auf Veränderungen genutzt, die für die Themen Verkehrssicherung, Artenschutz und Denkmalschutz relevant sein können.

Teilnehmer im Monitoring finden auf dieser Seite Anleitungen und die Metadaten.

Unterschieden wird zwischen dem Kartieren (=erfassen von neuen Objekten) und dem Monitoren. Ursprünglich hatte Letzteres das Ziel, ungewünschte Änderungen zu detektieren, wie illegale Übererdungen. Aktuell geht es dabei vor allem darum, die aktuelle Verkehrssicherung zu prüfen und gegen einen möglichen Verkehrssicherungsbedarf zu halten.
In manchen Gebieten ist der Kartierungsbestand nahezu komplett und wird fast nur noch Monitoring betrieben, jedoch in anderen Gebieten muss der Kartierungsbestand noch vervollständigt werden.

Mit dem auf dieser Seite dokumentierten standardisierten und automatisierten Erfassungsverfahren für handelsübliche Handys oder Tablets mit der App QField werden beide Modi vereint.

QField nutzt Projektordner, worin Kartendienste, statische Kartenlayer und beschreibbare Vektorlayer stecken:
- Im Layer geo_Monitoring werden die Datensätze (Punkte) angelegt, und zwar für jeden Besuch einen neuen. (Es werden keine bestehende Punkte aktualisiert.)
- In den Layern geo_Bunkerliste, jeweils für Punkt, Polylinie und Fläche, liegt ein Modell für jeweils Bauwerke, Trassen (Hindernisse oder Laufgräben) und einige wenige flächig ausmodellierte Objekte. Diese dienen zur Ansicht und zum Auffinden.
- Im Layer Monitoringaufträge werden Flächen definiert und jeweils einem Monitorer zugeordnet, worin alle Objekte (ggf. je nach Feld VSPRIO) für das Monitoring vorgehen sind.
Ein ausführliche Beschreibung steht unter: Woraus bestehen QField-Projekte

Zurückgegeben werden:
- Die Datei data.gpkg: Hierin stecken alle Vektordaten. Diese Datei ist sehr klein und kann per Email versandt werden.
- Der Ordner DCIM mit aufgenommenen Bildern.
Eine ausführliche Beschreibung steht unter: QField-Projekte zurückgeben

Das Formular auf dem Desktop in QGIS:

QGIS Formular geo_Monitoring 1.png

Das Formular auf einem Mobilgerät in QField:  
QField Formular geo_Monitoring oben QField Formular geo_Monitoring unten
   

 

Beschreibung der Tabelle geo_Monitoring

Feld Beschreibung
fid Automatisch vergebene Datensatznummer des Monitoringpunktes, wichtig für die Synchronisation mit der Geodatenbank.
ID Identifikationsnummer des Objektes. Es wird damit mehrere Monitoringpunkte je Objekt geben, und zwar für jeden Besuch mindestens einen. Die Identifikationsnummer ist aus einem Layer der geo_Bunkerliste, der mitgeliefert wird, ablesbar. 
WHNR Die aktenkundige "WH-Nr" (Wehrmacht-Heeres-Nummer), ablesbar aus einem Layer der geo_Bunkerliste.
Setze bitte mindesten die WHNR und nur wenn es die nicht gibt, die ID.
LABEL Dieses Feld wird für die Anzeige genutzt. Man kann es für die WH-Nr nutzen, wenn ein Bauwerk mit nur einem Punkt kartiert wurde, man kann es aber auch für kurze beschreibende Namen nutzen, wie für eine herausgeschleuderte "Hofwand".
ZUSTAND Kodierung für den Zustand am kartierten Punkt.
Diese kann sich vom Zustand in geo_Bunkerliste unterscheiden, z.B. wenn man ein Trümmerteil neben einem Hügel kartiert.
Man kann dieses Feld für noch nicht kartierte Objekte nutzen, also wenn es in geo_Bunkerliste noch keinen Eintrag gibt.
Kein Pflichtfeld (anders als in geo_Bunkerliste).
BESCHREIBUNG Hier kann als Freitext der lokale Befund erläutert werden, z.B. ob Einspülungen oder Defekte an Zäune oder Geländer entstanden sind. 
AKTVERKEHRSSID Eine standardisierte Liste der aktuell vorhandenen Verkehrssicherungsmaßnahme, siehe die Untertabelle bu_AktuelleVerkehrssicherung.
Man kann hier nur eine auswählen, und man nimmt dann die wichtigste. Falls es weitere gibt, kann man die in der BESCHREIBUNG erwähnen.
Pflichtfeld, ohne ein Eintrag lässt sich der Monitoringpunkt nicht speichern.
VSPRIO Eine standardisierte Liste der Priorität, womit Verkehrssicherungsmaßnahmen ergriffen werden sollten.
Siehe die Untertabelle bu_Verkehrssicherungsprio.
Pflichtfeld, ohne ein Eintrag lässt sich der Monitoringpunkt nicht speichern.
FOTODOKUMENTATION Die Menge an bereits bestehende Bilder. Wird automatisch gesetzt, wenn der Punkt nachträglich einem Datendatz in geo_Bunkerliste zugeordnet werden konnte. (Wird wahrscheinlich nach der Testphase entfallen.)
MASSNAHMEN Hier kann als Freitext eine neue Verkehrssicherungsmassnahme definiert werden, sowohl vom Monitorer, als auch vom Eigentümer.
BEARBEITER Dieses Feld wird automatisch gesetzt und enthält die Identifikationsnummer des aktuellen Monitorers.
BESUCHT Dieses Feld wird automatisch gesetzt und enthält das Erstellungsdatum des Monitoringpunktes.
LETZTE_AND Dieses Feld wird automatisch gesetzt und enthält das letzte Änderungsdatum des Monitoringpunktes.
LON Dieses Feld wird automatisch gesetzt und enthält die geographische Länge nach WGS84.
LAT Dieses Feld wird automatisch gesetzt und enthält die geographische Breite nach WGS84.
Liegt Müll herum? Wahr/Falsch-Feld für die Anwesendheit von Müll.
Stehen Bäume auf dem Standort? Wahr/Falsch-Feld für die Anwesendheit von Bäumen auf dem Standort.
Astbruch/Umkippen auf Wegen/Bauwerken absehbar? Wahr/Falsch-Feld für die subjektive Prüfung, ob absehbar ist, dass von den Bäumen Gefahren ausgehen und Teile auf Wege oder Gebäude fallen könnten.
UUID (Eine automatisch vergebene ID für neue Datensätze, damit Bilder darauf referenziert werden können. Dieses Feld hat nur technische Gründe.)
Datensatztyp

Dieses Feld wird automatisch gesetzt und dient einem administrativen Zweck:
0 = Testdatensatz.
1 = Produktivdatensatz Epoche 1, beschreibt also das Ergebnis der ersten Monitoringphase.
2= Produktivdatensatz Epoche 2. Das ist die aktuelle Phase seit Dezember 2024.

Bilder Ein Unterformular für bestehende und neue Bilder, das sich öffnet, wenn man auf die "+"- Taste (unterhalb der Bilderliste - falls vorhanden) tippt.
Siehe Unterformular Bilder.

Beschreibung der Untertabelle bu_AktuelleVerkehrssicherung

Diese alphabetische Sortierung wird so auch in Erfassungsinstrumenten angeboten.

ID

AktuelleVerkehrssicherungDesc

Erläuterungen

0

(-keine-)

Initialer Wert oder wenn nicht bestimmbar.

21

Alter (defekter) Weidezaun mit Stacheldraht an Holzpfosten (oder auch nur Reste davon).

Diese Form kommt im Saarland in Waldgebieten noch vor.

2

Alter defekter Maschendrahtzaun.

Das ist oft die initial vorgefundene Verkehrssicherungsmaßnahme in RLP und in BaWü, erkennbar am rostigen, löchrigen Maschendraht begleitet von Stacheldraht an Betonpfosten oder Stahlstreben. Bitte unterscheiden von #3 und ggf. #8. Führt in der Regel zum Eintrag von Vks2.

12

Anders/experimentell

Einzutragen, wenn kein anderer Eintrag zutreffend erscheint und im Feld BESCHREIBUNG erläutern. Ergibt sich daraus ein Muster, könnte eine neue Verkehrssicherungsmaßnahme für diese Tabelle definiert werden.

18

Anschüttung

Diese Form ist von der Übererdung (#15) nie sauber zu trennen, weil man den ursprünglichen Zustand nicht mehr ablesen kann. Deswegen hat die Übererdung im Zweifelsfallsfall den Vorzug. Stollenmundlöcher werden in der Regel angeschüttet.

26

Baustahlmatten, ggf. mit Drahtgitter.

Diese Form wird in Rheinland-Pfalz seit 2016 angewandt. Sie kann auch in Kombination mit einem Geländer und einem Warnschild vorkommen, die dann in der Regel nur im Feld BESCHREIBUNG erwähnt werden.

22

Bauzaunelemente

 

27

Drahtgitter ('Käfig')

Diese Form geht auf experimentelle Verkehrssicherungsmaßnahmen der BImA zurück, die in den Jahren 2005-2008 bei Zweibrücken angewandt wurden.

10

Geländer (Holzgatter), evt. Warnschild/er.

 

25

Geländer (Rostbrauner Stahl, modular).

Diese Form wird in Rheinland-Pfalz seit 2016 angewandt. Sie wird auch dann als wichtigste Maßnahme eingetragen, wenn es zusätzlich ein Warnschild gibt, das zusätzlich im Feld BESCHREIBUNG erwähnt wird.

9

Geländer (Verzinktes Stahl), evt. Warnschild/er.

Diese Form kommt vor allem in NRW und im Saarland vor und geht meistens auf die BImA zurück.

11

Keine Maßnahmen erkennbar.

Auch ein Flatterband gilt als "keine Maßnahme".

13

Lage auf nicht zugänglichem Grundstück.

Wird eingetragen, wenn das Grundstück, egal ob in privater oder öffentlicher Hand, schon derart umzäunt ist, dass die Verkehrssicherung eines sichtbaren Bauwerkes bereits gesichert ist. Ist der übererdete Standort hinter dem Zaun sichtbar, kann auch das als lokale Verkehrssicherungsmaßnahme eingetragen werden.

24

Maschendrahtzaun entfernt, höchstens Pfosten belassen.

Diese Form wird in Rheinland-Pfalz seit 2016 angewandt.

4

Nach 1980 angelegter, defekter Schafsweidezaun.

Diese Form wurde im Regierungsbezirk Karlsruhe in den 80-ger und 90-ger Jahren angewandt.

3

Nach 2000 neu gebauter Maschendrahtzaun.

Erkennbar durch die Verwendung von verzinkten Pfosten und Maschendraht.

7

Nur Pfosten und Zaunreste.

Ist typisch für RLP für Standorte, deren alte Verkehrssicherung seit Jahrzehnten verfallen ist.

6

Nur Warnschild/er.

 

8

Reparierter Zaun mit unterschiedlichen Zauntypen.

 

1

Stabgitterzaun

Findet in der Regel für Bauwerke in der Nähe von Bebauung Anwendung.

19

Überbauung

Bedeutet, dass ein Gebäude über oder auf einem Bunker errichtet wurde, unabhängig davon, ob Räume in dem Bunker nutzbar bleiben oder nicht.

15

Übererdung

Findet oft bei Ruinen Anwendung, worin Material "von oben" eingebracht wird.

23

Verfüllung

Findet oft bei Stollen Anwendung. Die Verfüllung unterscheidet sich von der Übererdung darin, dass Material übert die "waagerechte" Ebene eingebracht wird.

14

Vergitterung/verschlossen

Findet oft bei Stollen Anwendung.

20

Vermauert/zubetoniert

Findet oft bei Stollen Anwendung. Im Zweifelsfall mit #14 die wichtigere Maßnahme eintragen, die andere im Feld BESCHREIBUNG erwähnen.

17

Vollständiger Abbruch und Entfernung der Trümmer.

Findet nur dann Anwendung, wenn der vollständige Abbruch nachweisbar ist, z.B. durch Abbaggerung des Geländes oder durch Akten.

5

Wildzaun/Hasendraht

 

16

Zertrümmerung der Decken und teilw. der Wände, Übererdung der Bodenplatte, Wandstümpfe und Trümmern.

Nicht immer gut unterscheidbar von #15 ("Übererdung) und im Zweifelsfall damit eintragen.

Bauwerke, die typologisch freistehende Fronten brauchten, jedoch im Gelände kaum mehr als eine leichte Erhebung ausmachen, sind wahrscheinlich als #16 einzutragen.

Beschreibung der Untertabelle bu_Verkehrssicherungsprio

ID

VerkehrssicherungsprioDesc

Erläuterungen

0

-nicht klassifiziert-

Initialer Wert oder wenn nicht bestimmbar.

1

VkS 1 - unmittelbare VkS erforderlich

Eintragen bei uneinsehbaren Gefahren, die zu schweren Verletzungen führen könnten, oder bei unabgesicherten Gefahren in Bebauungsnähe. Eine Analyse der Bebauungsnähe in Zusammenhang mit der Verkehrssicherungsklasse, die nicht im Formular enthalten ist, ist kein Teil des Monitorings.

Im Zweifelsfall vor Vks2 eintragen.

2

VkS 2 - VkS erforderlich

Eintragen, wenn Verkehrssicherungsmaßnahmen oder deren Erneuerung sinnvoll, jedoch nicht dringlich erscheinen.

3

VkS 3 - keine VkS erforderlich/Monitoring nach Intervall

Eintragen, wenn die Verkehrssicherungsmaßnahmen ausreichen. Das gilt auch für die vielen Bauwerke, die obertägig in landwirtschaftlichen Arealen nicht mehr sichtbar sind, und wofür das Monitoringsintervall sehr breit sein kann, aber wovon man sich nie sicher sein kann, dass niemals Einspülungen auftreten.

4

VkS 4 - keine Überwachung notwendig

Eintragen, wenn ein Bauwerk nachweislich vollständig abgebrochen wurde oder keiner  Verkehrssicherung und Monitoring bedarf, wie in der Regel kleine Objekte wie Kabelmerksteine oder Kabelsäulen.
Das bedeutet nur, dass solche kleine erhaltene Objekte für die Verkehrssicherung nicht relevant sind, sie werden jedoch weiterhin im Auge behalten.

Das Unterformular Bilder

Das Unterformular zeigt jeweils den untergeordnet verknüpften Datensatz zu einem Bild und bietet die Möglichkeit eine Beschriftung zu hinterlassen.

- Tippt man rechts unterhalb von "path" auf das Kamerasymbol, wird die Kamera-App aktiviert und kann ein neues Bild aufgenommen werden. Das Bild wird im Unterordner DCIM im Projektordner gespeichert.
- Tippt man auf den Bildlink, wird das Bild mit der Standard-App für Bilder gezeigt.

Hinweis: Empfohlen wird die App "Open Camera" zu installieren, weil das in den EXIF-Daten der Bilder auch Koordinaten hinterlässt. Nach der Installiation muss das Gerät neugestartet werden, damit QField und Open Camera Daten korrekt mit einander austauschen.
Dann in den Einstellungen von QField checken, dass die Einstellung "Native Kamera benutzen" gesetzt ist: Dann wird Open Camera genutzt.

QField Formular geo_Monitoring Unterformular Bilder

 

Patrice Wijnands - VEWA e.V.


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