Auch wenn ein großer Teil der Denkmal- und Erinnerungslandschaft der ehemaligen "Westbefestigungen" einen denkmalschutzrechtlichen Status aufweisen kann (siehe https://www.vewa-ev.de/stehen-bunker-jetzt-unter-denkmalschutz.html), dennoch wird beobachtet, dass besonders in Waldgebieten fortwährend und schleichend Laufgräben, trockene Panzergräben und Kochstände (typischerweise alles Elemente aus 1944) zerstört und übererdet werden. Das ist umso peinlicher, wenn es sich um ehemalige Kampfgebiete handelt, wo sowohl deutsche, als auch US-Soldaten ihr Leben gelassen haben, wie bei Ensheim/Heckendalheim im Saarland oder auf den Höhen bei Oberotterbach in Rheinland-Pfalz.
Hier wird auch kein Unwillen vermutet. Die Forstämter machen auch nur ihren Job. Die zusammenhängenden Themen Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer sorgen für einen erhöhten Holzeinschlag, der wirtschaftlich immer weniger bringt. Firmen, die den Zuschlag erhalten, kommen von weit her und sind mit der örtlichen Geschichte nicht vertraut.
Der VEWA e.V. geht davon aus, dass hier nur ein Dialog mit den Forstämtern wirklich hilft. Sanktionierung über denkmalschutzrechtliche Instrumente verhilft nicht zum Verständnis für ein klassisches Interessenkonflikt, ist aber Aufgabe der Denkmalbehörden. In RLP hat sich dazu inzwischen die GDKE eingeschaltet.
Für NRW, SL und BW gilt: Der VEWA e.V. kann gerne unterstützen und in Koordination mit den Denkmalbehörden den Forstämtern und beteiligten Firmen passende Geodatenbestände und Karten zur Verfügung stellen.
Auch wenn es schwer ist, solche Schäden an Bodenstrukturen mit Bildern zu dokumentieren: Wer im Gelände Schäden feststellt, gerne fotografieren und unter Angabe von Ort und Datum uns zusenden.
Patrice Wijnands - VEWA e.V.
Das noch kleinste Übel: Beispiele aus Ensheim für mit Holzabfällen verfüllten Laufgräben (Bilder: Benjamin Borrmann 03/2020):
Hier ein weiters Beispiel aus Ensheim für die Flurschäden, die durch das Befahren mit schweren Kettenfahrzeugen verursacht wird (Bild: Benjamin Borrmann):
Flurschäden bei Niederschlettenbach (Bilder: Patrice Wijnands 04/2015):
Spuren von schweren Fahrzeugen, die quer über Laufgräben gefahren sind:
"Forstwirtschaftswege", die für andere Waldnutzer nicht mehr nutzbar sind:
Kann man sich vorstellen, was nach solchen Forstarbeiten übrig bleibt von diesen Laufgräben bei Oberotterbach, worin sowohl im Dezember 1944, als auch in März 1945 deutsche und US-Soldaten ihr Leben ließen?