Wo gibt es denn überall "Bunker"?

Ein Großteil der Bunker liegt in einem System aus mehreren Linien, das vor 1938 "Westbefestigungen" und ab Herbst 1938 "Westwall" genannt wurde. Man findet sie entlang der Westgrenze der heutigen Bundesrepublik von Kleve bis Lörrach. Dahinter entstand ab 1938 die LVZ-West, hinter dem Westwall von Mönchengladbach bis zum Bodensee. Unter "Westbefestigungen" fallen auch die "älteren" Stellungen wie die Neckar-Enz-Stellung (nordwestlich Stuttgart) und die Wetterau-Main-Tauber-Stellung (beiderseits Aschaffenburg). Zu diesem Süddeutschland ab 1935/36 schützende Konzept gehört als Teil der "Ostbefestigungen" auch die Bayerisch-Tschechische Grenzstellung, als einzige eigene Befestigungslinie, die jemals von der Wehrmacht selbst 1939 beseitigt wurde.

Das Gegenstück zu den "Westbefestigungen" sind die "Ostbefestigungen", heute größtenteils innerhalb der Republik Polen, mit ausgedehnten Befestigungssystemen in der Pommernstellung, Oder-Warthe-Bogen (ostwärts Berlin), Oderstellung und im ehemaligen Ostpreußen. Heute sind das teilweise ausgeprägte Ruinenlandschaften, mit teilweise in erhaltenen Bereichen nur leidlich bekannte Touristenattraktionen.

Während des Krieges entstand ab 1941 ein Verbund aus Küstenbefestigungen vom Nordkap bis zu den Pyrenäen, das "Neuer Westwall" und später "Atlantikwall" genannt wurde. Ergänzt wurde dies durch einen ähnlichen Verbund an der französischen Mittelmeerküste als "Südwall".

Während des Krieges entstand ab 1944 hinter der Ostfront ein Netzwerk aus mehreren vorbereiteten Linien mit Kochständen, Ringständen und einzelnen betonierten Unterständen, wahrscheinlich vor allem in Schlesien im heutigen Polen, aber möglicherweise verteilt über mehrere Länder zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer.

Ganz unabhängig von diesen militärischen Befestigungen gibt es auch unzählige Bauwerke des zivilen und betrieblichen Luftschutzes, wie Hochbunker, Tiefbunker, Luftschutzräume unter Gebäuden, eigens eingerichtete Hauskeller (mit ihrer heute oft noch straßenseitig vorhandene aufgemalte Symbolik), Luftschutzstollen, betonierte überdeckte Splitterschutzgräben und die markanten "Flak-Türme" (davon nur wenige in Berlin, Hamburg und Wien), Spitz- und Turmbunker. Es gibt sie in praktisch allen Städten, vor allem im Westen und Norden der heutigen Bundesrepublik, aber auch darüber hinaus. In gleicher Form kommen hinzu militärische Luftschutzeinrichtungen für Kommunikationsknoten, Stäbe und sonstige Kommandostrukturen und "Führerhauptquartiere", auch in den besetzten Ländern.

 


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